1697 Der sächsische Kurfürst Friedrich August I. besteigt als erster Wettiner nach einer umstrittenen Wahl den polnischen Thron (August II., gen. "der Starke"). 1701-1714 Spanischer Erbfolgekrieg. 1700-1721 Großer Nordischer Krieg. Dänemark, Sachsen-Polen, Rußland und Brandenburg (in zeitlich wechselnden Bündniskonstellationen) versuchen, die schwedische Vorherrschaft im Ostseeraum zu brechen. Sachsen fällt in Livland ein, Dänemark richtet sich gegen Schleswig. 18. August 1700 Friede von Travendal zwischen Dänemark und Schweden. Dänemark scheidet aus dem Krieg aus und erkennt den Herzog von Holstein-Gottorf an. Der Krieg zwischen Sachsen-Polen und Rußland mit Schweden geht weiter (1701/02 Siege Karls XII. Besetzung Polens.) 24. September 1706 Friede von Altranstädt: Schweden zwingt Sachsen-Polen zum Ausscheiden aus dem Krieg und August II. zum Verzicht auf die polnische Krone (1706 XI 30). An seine Stelle tritt "Gegenkönig" Stanislaw Leszczynski, der sich jedoch nur in Teilen Polens durchsetzen kann. "Guerillakrieg" in Polen. 29. Oktober 1706 Sachsen-Polen erringt zusammen mit Rußland bei Kalisz einen Sieg über Schweden. 1. September 1707 Konvention von Altranstädt. Um einen weiteren Vormarsch Schwedens zu verhindern, garantiert der Kaiser die Rechte der Protestanten in Schlesien. Damit wird eine Verschmelzung mit dem Span. Erbfolgekrieg verhindert. 8. Juli 1709 Russischer Sieg bei Poltava. Der schwedische Rückzug beginnt. 9. Juli 1709 Sieg Rußlands über Schweden bei Poltawa. Die schwedischen Truppen verlassen daraufhin Polen. Stanislaw Leszczynski geht ins Exil. Im August kehrt August II. nach Polen zurück und widerruft seinen Thronverzicht. Im Vertrag mit Rußland (X 20) muß er sich zur weiteren Teilnahme am Krieg gegen Schweden verpflichten. 16. April 1710 August II. erhält die polnische Krone zurück, muß jedoch dem Adel weitgehende Zugeständnisse machen (Pazifikationstraktat 1716 XI 9). 3. Juli 1713 Friede von Adrianopel zwischen dem Osmanischen Reich und Rußland. Die Pforte gibt ihren Einfluß auf Südostpolen auf. Für Polen endet damit der Waffengang; Krieg und Pest haben das Land zerstört und entvölkert. 12. Juni 1714 Preußisch-russisches Bündnis. Im November schließt sich Hannover an. 2. Mai 1715 Durch einen Vertrag mit Dänemark erwirbt Hannover Bremen und Verden. Hannover und Preußen treten in den Krieg gegen Schweden ein. 11. Dezember 1718 Tod Karl XII. 1719 - 1721 Friedensverträge beenden den Nordischen Krieg. Die schwedische Hegemonie im Ostseeraum ist beendet. Dänemark und Preußen verzeichnen wichtige territoriale Gewinne. Rußland wird zur Großmacht im Baltikum. 11./22. Juli 1719 Präliminarfriede zwischen Hannover und Schweden. 20. November 1719 Friede von Stockholm zwischen Schweden und Hannover. Hannover erhält Bremen und Verden 21. Januar 1721 Friede von Stockholm zwischen Schweden und Preußen. Preußen erhält Teile Pommerns 3. Juli 1721 Friede von Frederiksborg zwischen Schweden und Dänemark bringt territoriale Gewinne (Schleswig) für Dänemark. Schweden behält Vorpommern. 10. September 1721 Friede von Nystad zwischen Rußland und Schweden. Estland, Teile Kareliens, Ingermanland und Livland fallen an Rußland.
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