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1677 V 17 Erneuerungsvertrag von Warschau betr. Wehlau, Bromberg
     
Nach dem Tod des polnischen Königs Michael Korybut Wisñiowiecki mussten die Verträge von Wehlau und Bromberg erneut bestätigt werden. Der im Mai 1674 gewählte König Jan III. Sobieski setzte mit dem Krieg im Südosten zunächst einen anderen außenpolitischen Schwerpunkt. Königin Maria Kasimira (1641-1716), Tochter eines französischen Marquis, stärkte die französische Adelsgruppierung am Königshof. Am 11. Juni 1675 schloß Sobieski zu Jaworów einen Geheimvertrag mit Frankreich, in dem sich Polen verpflichtete, nach einem Frieden mit den Osmanen die ungarischen Aufständischen gegen den Kaiser zu unterstützen und das Herzogtum Preußen anzugreifen, da Brandenburg in Auseinandersetzung mit dem mit Frankreich verbündeten Schweden stand. Wie 1672 zogen sich die Verhandlungen über eine Erneuerung der Verträge hin. Friedrich Wilhelm erteilte die Vollmachten für seine Delegierten bereits am 7. Juni 1676, Jan III. berief seine Delegierten erst am 4. April 1677. Am 17. Mai 1677 wurden dann, abermals in Warschau, die Bekräftigungen des Vertrages durch die Unterhändler in unveränderter Form unterzeichnet. Danach verfolgte Sobieski jedoch erneut gegen Brandenburg gerichtete Pläne. Am 1. August 1677 erschien er in Danzig, um gegen das Herzogtum Preußen zu rüsten und am 21. August 1677 schloss er ein Bündnis mit Schweden. Danach drängten sich jedoch die Kämpfe mit dem Osmanen und mit dem Zaren wieder in den Vordergrund der Politik.
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